Geschichte Altenbekens

Geschichte Altenbekens

Vor
1211
Funde römischer Münzen unterschiedlichen Alters an verschiedenen Stellen des Beketales und der Egge lassen vermuten, dass schon zur Römerzeit eine Reise- oder Handelsroute existierte, die durch das Beketal und über die Egge in Richtung Weser führte.
Bereits vor 1211 wird verschiedentlich eine Örtlichkeit „Bechina“, „Bekena“, „Beken“ erwähnt. Den Ortsbezeichnungen können sowohl (Neuen)Beken als auch die im Beketal wüst gefallenen Siedlungen Weringhusen, Katerbeke und Selinghusen sowie (Alten)Beken zugeordnet werden.
1211 In einer von Bischof Bernhard III. ausgestellten Urkunde wird Altenbeken erstmals erwähnt. Darin wird der über Altenbeken und Schlangen verhängte Kirchenbann wieder aufgehoben. Vorausgegangen war ein Streit zwischen Einwohnern Altenbekens und Schlangens und dem Kloster Hardehausen um Huderechte bei Kempen. Im Verlauf der Streitigkeiten wurde das Klostergut Druheim von den aufgebrachten Bauern beschädigt, was zur Verhängung des Kirchenbanns führte.
1377 Mit der urkundlichen Erwähnung der „Smeden (Schmieden) to Beken“ existiert ein erster Hinweis auf den Erzabbau in der Egge.
1578 Die Altenbekener Hütten- und Hammerwerke nutzen die Wasserkraft der Beke zur weiteren Verarbeitung des Eisenerzes aus der Egge.
1590 Der Bergbau bei Altenbeken wird zunächst eingestellt.
1597 Ein Konföderationsvertrag des Paderborner Fürstbischofs Dietrich IV. von Fürstenberg belegt, dass Altenbeken bereits über eine Schützenwehr verfügt.
1607 Beginn des Bergbaus bei den „Isern Kuhlen“ westlich des heutigen Viadukts.
1610 Bau einer Eisenhütte oberhalb Altenbekens in Richtung Buke.

Ehemalige Eisenhütte in Richtung Buke
1615 Westlich von Altenbeken an der heutigen Straße Am Hammer entsteht ein Hammerwerk.
1618 Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 führt auch in Altenbeken zu Zerstörungen und wirtschaftlicher Not.
1669 Der Paderborner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg lässt die baufällige Fachwerkkapelle St. Crucis abbrechen und durch die massive Kreuzkapelle ersetzen.
1692 Altenbeken kommt zur Pfarrei Buke. Bis dahin war der Ort der Pfarrei Neuenbeken zugeteilt.
1695 Für Altenbeken wird eine Schule erwähnt.
1757 Der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763) bringt Not und Elend über Altenbeken. Es kommt zu einer Hungersnot, die viele Opfer fordert.
Am Bollerborn wird das Hammerwerk Ulrich errichtet.
Die Kapelle zu Altenbeken wird zur Vikarie erhoben.
1762 Altenbeken besteht aus 65 Häusern.
1764 In den fürstbischöflichen Waldungen Altenbekens wird die planmäßige Forstwirtschaft eingeführt.
1767 In der Durbeke wird die Glashütte Hirschberger in Betrieb genommen. Nachdem die Konzession des Fürstbischofs ausläuft, stellt ihr Besitzer die Produktion 1787 wieder ein und verlagert den Standort nach Sandebeck.

Zeichnung von M. Bieling, 2011
1771 Benedikt Heinrich Schlüter, der erste Priester von Altenbeken, tritt sein Amt an.
1774 Am Bollerbornsweg wird die Eisenhütte Ulrich gebaut.
1778 Hüttenbesitzer Ulrich lässt den zweiten Hochofen anblasen. In Altenbeken bestehen damit zwei Hütten- und zwei Hammerwerke.
1790 Westlich des unteren Hammers wird eine Töpferei betrieben. Sie besteht bis etwa 1820.
1800 Altenbeken zählt etwa 100 Hausstätten. Die Altenbekener verdienen ihren Unterhalt nicht nur als Bauern, sondern zum großen Teil auch als Bergleute, Eisengießer, Schmiede, Handwerker und Tagelöhner.
1803 Altenbeken kommt unter preußische Verwaltung.
1807 Altenbeken ist Teil des von Kaiser Napoleon Bonaparte geschaffenen Königreichs Westfalen (1807 – 1813). König ist Napoleons jüngster Bruder Jerome.
1830 Die Oberförsterei Altenbeken im Tal der Durbeke nimmt ihren Dienst auf.
Etwa zur gleichen Zeit wird die Försterei Neuwald gegründet. Sie wird 1972 wieder aufgelöst.

Ehemaliges Staatliches Forstamt
1832 Auf dem Rehberg wird als Station Nr. 33 der optischen Telegraphenlinie Berlin – Koblenz eine Telegraphenstation errichtet. Am 11. Mai 1849 leitet die Station die letzte Meldung weiter.
Erste Erwähnungen einer Post in Altenbeken.
1851 Beginn des Baus der Eisenbahnstrecke Altenbeken – Warburg.
Die Försterei Bollerborn wird gegründet.

Zeichnung von eingerüstetem Viadukt
1852 In dem ehemaligen Stationsgebäude der Telegraphenlinie Berlin – Koblenz wird die Försterei Rehberg (im Volksmund Forsthaus „Telegraphie“) eingerichtet. Sie wird 1866 wieder aufgelöst.
1853 Vollendung des Altenbekener Viadukts. Am 21. Juli 1853 wird die Eisenbahnstrecke Paderborn – Altenbeken – Warburg durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ihrer Bestimmung übergeben.
1854 Die sogenannte „Alte Schule“ wird auf dem heutigen Grundstück Adenauerstraße 39 gebaut.
1864 Der Rehbergtunnel wird fertiggestellt.
Da die Eisenbahn in Altenbeken immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird die Postexpedition Buke nach Altenbeken verlegt.

Westportal beim Tunnelbau
1865 Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Altenbeken – Kreiensen.
Der Altenbekener Bahnhof wird eröffnet.
1870 und 1872 baut Johann Moritz am Bollaes mehrere Kalköfen. Sie sind bis 1903 in Betrieb.

Ehemaliges Kalkwerk Moritz
1871 Die Postexpedition wird in eine Postverwaltung umgewandelt.
1872 Die private Eisenbahnstrecke Altenbeken – Hannover wird in Betrieb genommen. Deren Erbauer und Besitzer ist Bethel Henry Strousberg, ein deutscher Unternehmer der Gründerzeit.
Eine Pockenepidemie fordert in Altenbeken neun Todesopfer.
1875 Bis 1879 wird die Ziegelei Moritz am Bollaes betrieben.
Das untere Hammerwerk wird stillgelegt.
1877 Der Erzbergbau in der Egge wird eingestellt.
Einer Scharlach- und Diphterieepidemie fallen 25 Altenbekener zum Opfer.
1880 Die Ziegelei am Siep stellt ihren Betrieb endgültig ein.
1884 Zwölf Altenbekener Bürgerinnen und Bürger sterben an Typhus.
1885 Im heutigen Haus Adenauerstraße 57 wird die sogenannte „Kleine Schule“ eingerichtet.
1887 Müller Tegtmeier gibt den Betrieb der Obermühle am Bollerborn auf.
1893 In Altenbeken erkrankt die Hälfte der Kinder an Masern.
1894 Altenbeken wird selbstständige Pfarrei.
1895 Die Bahnverbindung Altenbeken – Detmold wird eröffnet. Zwischen Altenbeken und Himmighausen nutzt sie die Gleise der privaten Bahnstrecke Altenbeken – Hannover mit.
1899 Die evangelische Gemeinde baut an der Bahnhofstraße eine eigene Schule und am 11. Dezember 1900 wird in direkter Nachbarschaft der Grundstein zu einer Kirche gelegt.

Ehemalige ev. Schule
1902 Der Bahnhof Altenbeken erhält einen neuen Eingang von der Bahnhofstraße aus.
1903 Am Marktplatz wird eine neue Volksschule gebaut.
Das Kalkwerk am Bollaes erhält einen Ringofen, der 1956 wieder abgerissen wird.
1904 Der Grundstein für die neue katholische Pfarrkirche am Marktplatz wird gelegt. Am 25. Oktober 1905 wird die von Architekt Mündelein im neugotischen Stil errichtete Kirche feierlich eingeweiht.
1905 Teile des Rehbergtunnels stürzen ein. Am 01. Juli 1906 wird der Tunnel wieder in Betrieb genommen. Bis dahin müssen Zugreisende im Bahnhof Langeland aussteigen und zu Fuß über den Rehberg zum Bahnhof Altenbeken gehen.
1911 Altenbeken wird an das Stromnetz angeschlossen und erhält eine Wasserleitung, die durch den Bollerborn gespeist wird.
1914 Beginn des Ersten Weltkriegs. Bis 1918 sterben 58 Altenbekener für ihr Vaterland.
1916 Im Altenbekener Jugendheim an der Kuhlbornstraße wird der erste Kindergarten eingerichtet.
1920 Durch die Inflation hat Altenbeken eine Million Mark Schulden.
Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet.
1921 Nach dem Ausscheiden Bad Lippspringes aus dem Amtsverband wird aus den Orten Altenbeken, Neuenbeken, Benhausen, Marienloh, Buke und Schwaney das Amt Altenbeken gebildet. Der Sitz der Amtsverwaltung verbleibt in Bad Lippspringe.
1923 Gegenüber dem Bollerborn wird die Försterei Sachsenborn erbaut. Die Försterei wird 1966 wieder aufgelöst und mit der Försterei Bollerborn vereinigt. Das ehemalige Forsthaus befindet sich heute in Privatbesitz.
1926 Die Altenbekener Eisenhütte schließt ihre Pforten.
1933 Eine Grippeepidemie erfasst Altenbeken und fordert Opfer unter der Bevölkerung. Anfang Februar sind von den 437 Schulkindern 159 erkrankt.
1934 Die evangelische Kirche fällt einem Brand zum Opfer. Noch im selben Jahr wird mit dem Neubau begonnen. Die neue Kirche wird am 14. Juli 1935 eingeweiht.
Man beginnt mit dem Abbruch der stillgelegten Hüttenwerke.

Evangelische Kirche 1934
1939 Auf dem ehemaligen Eisenhüttengelände an der Hüttenstraße wird ein Freibad eröffnet. Heute befindet sich dort die Tennisanlage des Tennisclubs Blau-Gelb.
Am 1. September bricht der Zweite Weltkrieg aus. Nach heutigem Kenntnisstand fallen bis zum Ende des Krieges 126 Altenbekener als Soldaten, 69 weitere werden vermisst.
1941 Am 10. Dezember wird die jüdische Familie Ikenberg in das Ghetto Riga deportiert. 11 Familienmitglieder werden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet. Lediglich zwei Schwestern überleben den Holocaust.
Familie Süßmann, die zweite im Ort ansässige jüdische Familie, hatte Altenbeken bereits 1936 verlassen und wanderte über Umwege nach Amerika aus.
1944 Am 26. und am 29. November fliegen die Alliierten große Luftangriffe auf Altenbeken. Der Viadukt und die Bahnanlagen werden durch Bomben schwer getroffen. Aber auch das Unterdorf wird erheblich in Mitleidenschaft gezogen. 12 Häuser und die Kreuzkapelle weisen schwere Schäden auf. 27 Häuser sind nicht mehr bewohnbar oder völlig zerstört.
1945 Am 09. und 22. Februar sowie am 30. März erfolgen weitere Luftangriffe auf Altenbeken. Der reparierte Viadukt wird erneut beschädigt und wieder müssen Menschen ihr Leben lassen. Bei den Luftangriffen auf Altenbeken sind insgesamt 26 Tote zu beklagen.

Der zerstörte Viadukt 1945
1946 Der Viadukt wird behelfsmäßig ausgebessert und ist ab dem 01.05.1946 wieder eingleisig befahrbar. Bis dahin müssen Zugreisende an der Westseite des Beketals ein- oder aussteigen und eine Treppe mit 120 Stufen bewältigen. Die vollständige Instandsetzung des Viadukts dauert bis 1950.
1947 Der Amtssitz des Amtes Altenbeken wird von Bad Lippspringe nach Altenbeken verlegt.
1949 Durch die Aufnahme von Flüchtlingen, Vertriebenen und weiteren Kriegsgeschädigten erreicht Altenbeken eine Einwohnerzahl von 3.800. Aufgrund der Wohnungsnot werden neue Siedlungsgebiete, z. B. an der Kuhlbornstraße, erschlossen.
1952 Das neue Rathaus in der Bahnhofstraße wird am 05. Juli seiner Bestimmung übergeben.
1958 In unmittelbarer Nachbarschaft zur katholischen Kirche wird ein neuer Kindergarten gebaut.
Die Verbindungskurve (Gleis 200) am Hang des Sagetals wird eröffnet. Damit haben Züge aus Richtung Hannover eine direkte Anbindung an die Strecke Altenbeken – Kassel.
1961 Altenbeken feiert das 750 jährige Ortsjubiläum.
Nach der Volkszählung hat Altenbeken 3.522 Einwohner. Der Ort besteht darüber hinaus aus 579 Häusern, 1.038 Haushalten sowie 144 Arbeitsstätten.
In Altenbeken sind 136 Fernsprechanschlüsse gemeldet.

Festumzug 1961
1962 Bei Gartenarbeiten wird dort, wo heute die Christian-Schütze-Straße die Straßen Melmeke und Ossensteg miteinander verbindet, eine römische Münze aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. (Dupondius des Vespasian) gefunden. Weitere Funde römischer Münzen im Beketal lassen vermuten, dass bereits zur Römerzeit abseits der feuchten Bachniederung ein Reise- oder Handelsweg bestanden hat. Der Übergang über die Egge könnte schon zu damaliger Zeit über den Rehberg erfolgt sein. Denn Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde bei Rodungsarbeiten an seinem Westhang in der Nähe des früheren Nieheimer Weges eine römische Münze aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. (Follis des Constantin I.) entdeckt.
1968 Am Winterberg beginnt man mit dem Bau einer neuen Hauptschule.
1969 Die Elektrifizierung der Bahnstrecken in und um Altenbeken erfolgt. Der erste von einer E-Lok gezogene Zug fährt am 08.12.1970 durch Altenbeken.
Das 1903 errichtete Sägewerk Lammers im Ortszentrum wird stillgelegt. Das Werk brennt 1974 ab.
1970 Das Postamt Altenbeken verliert seine überörtlichen Aufgaben. Etwa 70 Postbedienstete werden zu den umliegenden Postämtern versetzt. Im Oktober 1996 wird der Schalterdienst endgültig eingestellt und das Postamt geschlossen. Zeitgleich wird eine Postagentur im REWE Markt an der Adenauerstraße eröffnet. Heute ist in dem 1953 erbauten Postgebäude in der Ortwaldstraße u. a. eine Arztpraxis untergebracht.
Am 04. Juni gerät bei Schweißarbeiten am Dachreiter die katholische Pfarrkirche in Brand. Dach und Türme werden ein Raub der Flammen. Die Kirchenglocken stürzen durch den Turm in die Tiefe und bersten.
1971 Die durch den Brand schwer beschädigte Kirche wird wieder instandgesetzt und erhält neue Glocken.
1972 Das staatliche Forstamt wird aufgelöst. Die ehemalige Oberförsterei steht zum Verkauf. Sie befindet sich heute in Privatbesitz.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Hauptschule wird ein Hallenbad errichtet.
1974 Am 31. Dezember wird das Amt Altenbeken aufgelöst. Mit Beginn des Jahres 1975 wird Altenbeken mit den Ortsteilen Buke und Schwaney zur Großgemeinde.
Beginn der Ortskernsanierung. Alle bestehenden Wohn- und Geschäftshäuser entlang der Adenauerstraße sowie der Bauernhof Schrader werden nach und nach abgerissen. 1989 wird die Neugestaltung des Ortszentrums abgeschlossen.
Das 1915 errichtete Jugendheim an der Kuhlbornstraße wird abgerissen. An seiner Stelle wird ein neues Pfarrheim gebaut.
1975 Altenbeken erhält eine neue Grundschule.
Das Forsthaus Bollerborn wird abgebrochen, ebenso die „Alte Schule“ an der Adenauerstraße.
1976 Im ehemaligen Hof Bessen, erbaut im Jahr 1789, wird das Eggemuseum eröffnet.
Die evangelische Kirchengemeinde feiert ihr 75 jähriges Bestehen.
Die ehemalige Volksschule am Kirchweg wird abgerissen. Das Schulgrundstück wird im Rahmen der Ortskernsanierung in einen Parkplatz umgewandelt.
Am 03. Dezember wird der Gemeinde Altenbeken per Urkunde des Regierungspräsi-denten das Recht verliehen, ein Wappen zu führen. Das Wappen zeigt den Viadukt auf vier Pfeilern in Gold (Gelb) vor blauem Hintergrund.
1977 Jenseits des Viadukts entsteht die Ferienhaussiedlung „Stapelsberg“.
Vor dem Eggemuseum wird eine original 44er Güterzuglok als Erinnerung an die Altenbekener Dampflokzeit aufgestellt.
1979 Die Mittelmühle Claes, die auf eine über 400 jährige Geschichte zurückblicken kann, wird stillgelegt. Die technische Mühleneinrichtung wird ausgebaut.
1981 Am 30. Juni wird der Grundstein der Eggelandhalle gelegt. Die Sport- und Festhalle wird im Oktober 1982 eingeweiht.
1984 Das Seniorenzentrum am Hüttenberg nimmt seinen Betrieb auf.
1986 Altenbeken feiert sein 775 jähriges Bestehen mit einem historischen Festumzug.

Historischer Festwagen
1989 Am 09. November öffnet die DDR ihre Grenzen. Im Zuge der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und des Zerfalls des Warschauer Paktes bzw. der Sowjetunion kommen vermehrt ehemalige DDR-Bürger sowie Aussiedler mit deutschen Wurzeln aus Osteuropa nach Altenbeken. Da Wohnraum knapp ist, wird das Eggemuseum zum Wohnquartier umgenutzt. Auch auf dem Hüttenberg entsteht ein Übergangswohnheim.
1990 Das wiedervereinigte Deutschland wächst zusammen. So fährt am 28. Mai der erste planmäßige Personenzug der Deutschen Reichsbahn aus Halle an der Saale über Walkenried kommend in den Altenbekener Bahnhof ein und wird von Bürgermeister Willi Ernst begrüßt.
1992 An der Eichendorffstraße wird das evangelische Gemeindezentrum als „Dietrich Bonhoeffer Haus“ eröffnet.
Auf dem Rühenfeld werden die ersten Windkraftanlagen errichtet. Ein neues Zeitalter der Energieversorgung beginnt.
1993 Mit der Auflösung des Bahnbetriebswerks wird der Niedergang des Bahnhofs Altenbeken endgültig besiegelt. Bereits seit 1985 besaß der Bahnhof keine Abfertigungsbefugnis für Warenladungen mehr, so dass Altenbeken seine Bedeutung als Knotenbahnhof verlor und Güterzüge den Bahnhof heute nur noch durchfahren. Zudem wurden die Aufgaben und das Personal der Bahnmeisterei im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen erheblich reduziert. Das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks mit dem Lokschuppen, der Drehscheibe und dem Verwaltungsgebäude wird 1999 von einer Privatbahn übernommen.
2001 Der Schützenverein blickt auf sein 250-jähriges Bestehen zurück.
2002 Durch die Einrichtung der Bahnverbindung Düsseldorf – Dresden wird Altenbeken ICE-Halt. Zum 150 jährigen Viaduktjubiläum im Jahr 2003 wird sogar ein ICE-T auf den Namen „Altenbeken“ getauft. Wegen zu geringer Auslastung wird der ICE-Verkehr nach und nach wieder reduziert und im Dezember 2007 ganz eingestellt.
2003 Der Altenbekener Viadukt wird 150 Jahre alt. Vom 11. bis zum 21. Juli wird das Jubiläum unter dem Motto „Vivat Viadukt“ mit einem Kulturprogramm sowie einem Eisenbahnaktionstag groß gefeiert. Aufgrund des großen Zuspruchs wird das Viaduktfest alle zwei Jahre neu ausgerichtet.

Festplatz unter dem Viadukt
2004 Vor 140 Jahren wurde der Rehbergtunnel fertiggestellt und in Betrieb genommen. Aus diesem Anlass wird am 08. August oberhalb der westlichen Tunneleinfahrt ein Erinnerungsstein feierlich enthüllt und geweiht.
2005 In der Egge am Dübelsnacken werden die Überreste einer Glashütte aus dem 12. Jahrhundert archäologisch ausgewertet. Der Fund belegt, dass die Glasproduktion im Raum Altenbeken historisch viel weiter zurückreicht als bisher angenommen.
Die katholische Kirchengemeinde erinnert mit einem Fest an die Einweihung der Pfarrkirche vor 100 Jahren.
2007 In Erinnerung an die während der Nazidiktatur deportierte jüdische Familie Ikenberg werden am ehemaligen Standort ihres Hauses ein Gedenkstein aufgestellt und 11 Stolpersteine verlegt.
2010 Seit dem 12. Dezember ist Altenbeken wieder ICE-Halt. Die Expresszüge verkehren zwischen Darmstadt und München sowie zwischen Düsseldorf und Dresden.
Im Dezember wird mit dem Abriss von Gebäuden im westlichen Teil des Bahnhofgeländes begonnen.
2011 Altenbeken feiert vom 30. September bis zum 03. Oktober seine erste urkundliche Erwähnung vor 800 Jahren.

Bildnachweis: Heimatarchiv Altenbeken